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STADTTEIL-ZEITUNG Nr. 82 Dienstag, 9.April 2002 ESSEN-WEST FROHNHAUSEN ALTENDORF erschien als Lokal-Beilage in NRZ und WAZ am 09.04.2002 |
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Grundstücke und Kleingärten müssen dem Metrorapid weichenInitiative "Contra-Metrorapid" beging geplante Trasse im Essener WestenVon Gordon K. Strahl
Essener Westen. Aufs Abstellgleis stellen will die Initiative "Contra-Rapid" den geplanten Metrorapid. Bei einer Trassenbegehung im Essener Westen zeigten die Mitglieder, dass sowohl Privatbesitz als auch Gewerbe- und Grünflächen den Magnetgleisen weichen müssen. Das Interesse in der Bevölkerung war groß: 50 Leute sind der Einladung der Initiative gefolgt, die vorgesehene Streckenführung der Magnetschwebebahn abzugehen: Vom Bahnhof Essen-West über die Berliner Brücke zum Bahnhof Frohnhausen bis hin zum vom Kommunalverband Ruhr benannten "Grüngürtel B" zwischen Bottrop, Oberhausen, Mülheim und Essen. Drei Stunden nahm die Begehung in Anspruch. Lothar Ebbers, außer der Initiative noch bei "Pro Bahn" aktiv, sowie Guido Berg vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) erläuterten ausführlich die Eingriffe, die laut Machbarkeitsstudie durch den Trassenbau nötig wären. Neben diesen beiden Verbänden unterstützen auch die Grünen und die PDS die Initiative. Besonders auf der Höhe der Berliner Brücke sei mit wesentlichen Einschränkungen zu rechnen. "Während der Bauphase muss die Brücke gesperrt werden", prognostiziert Ebbers. Die Folge: "Die zentrale Verkehrsanbindung zwischen den Stadtteilen Frohnhausen und Altendorf wird für längere Zeit gekappt", so Ebbers. Die nahegelegenen Kleingärten an der Berliner Straße würden "garantiert" dem Metrorapid zum Opfer fallen. Denn offiziell sei die Fläche als Grabeland ausgewiesen, die Deutsche Bahn sei der Eigentümer. Auch Grundstücke In der Hagenbeck seien betroffen. Etliche Gewerbe und auch Privatpersonen werden sich laut Ebbers nach neuen Räumlichkeiten umschauen müssen, sollte der Metrorapid tatsächlich durchs Ruhrgebiet schweben. Die Möglichkeiten des Rechtsweges seien aufgrund des Magnetschwebebahnbedarfsgestzes stark eingeschränkt. "Einsprüche und Klagen können zwar erhoben werden, sie haben jedoch keine aufschiebende Wirkung", so Ebbers. Für direkt Betroffene bliebe nur der Weg zum Bundesverfassungsgericht. Auch das Naherholungsgebiet nahe Mülheim könnte bald seinen Namen nicht länger verdient haben. Denn Lärmschutz sei zwar bei Wohngebieten erforderlich, nahe von Grünflächen sei er jedoch nicht verpflichtend. "Egal von wieviel tausend Menschen diese Fläche benutzt werden", unterstreicht Ebbers. Ganz zu schweigen vom Baulärm. Mit den größten Eingriffen am Grüngürtel ist auf der Höhe der Heißener Straße zu rechnen. "Dort wird ein Unterwerk zur Stromversorgung errichtet", berichtet Ebbers. Ebbers empfiehlt potienziell Betroffenen, wachsam zu sein beim Planfeststellungsverfahren. Denn bisher gebe es lediglich die Machbarkeitsstudie. "Die Planungen werden der Studie aber maßgeblich folgen", mutmaßt er. Auch solle man von der Möglichkeit Gebrauch machen, beim Wirtschaftsministerium in Düsseldorf die Pläne einzusehen. An den nächsten beiden Sonntagen setzt die Initiative "Contra-Rapid" ihre Streckenbegehungen, jeweils um 11 Uhr, fort: Nächsten Sonntag geht es um die Trasse zwischen dem Hauptbahnhof und Frillendorf, eine Woche später will man die Folgen auf der geplanten Trasse zwischen den Stadtteilen Frillendorf und Kray aufzeigen. |
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Die PDS lehnt den Metrorapid übrigens auf allen Ebenen ab - im Bund, im Land und in der Stadt Essen. Über das Büro der PDS-Ratsgruppe kann kostenlos die Broschüre "Transrapid, Chinarapid, Metrorapid - Hochsubventionierte Wege in eine verkehrspolitische Sackgasse" von Winfried Wolf, Verkehrspolitischer Sprecher der PDS-Bundestagsfraktion, angefordert werden. Anruf genügt - Tel. 0201-8602904.
Die Trassenbegehungen werden von der Bürgerinitiative Contrarapid Essen veranstaltet und von B. 90/Die Grünen, dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), dem Fahrgastverband Pro Bahn, der PDS, dem Runden Umwelttisch Essen und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützt. Nachfragen richten sie bitte an Guido Berg (Tel. 0201-277964) oder Wolfgang Freye (Tel. 0201-735803). |
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