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Pressemitteilung, 7. Juli 2004

Ausbildungsplätze im "Konzern" Stadt erhöhen

PDS legt Antrag zur Beteiligung der Stadt am Ausbildungspakt vor

Die Stadt Essen und die städtischen Beteiligungsgesellschaften sollen ebenso wie der Bund ihre Ausbildungsplätze um 20 % erhöhen. Einen entsprechenden Antrag hat die PDS-Ratsgruppe für die nächste Ratssitzung gestellt. Damit soll die Stadt Essen ihren Beitrag zum Abbau des Ausbildungsplatzmangels leisten. Nach dem aktuellen Bericht des Arbeitsamtes suchten Ende Mai in Essen noch 1.549 Jugendliche eine Ausbildungsstelle, es waren aber nur 549 freie Stellen vorhanden. Trotz Ausbildungspakt bieten Betriebe und Verwaltungen 6 % weniger Ausbildungsstellen an, als im Vorjahreszeitraum.

"Angesichts dieser dramatischen Zahlen kann sich niemand dem Ausbildungspakt zwischen Bundesregierung und Wirtschaft entziehen, so schlapp dieser Pakt auch ist," so PDS-Ratsfrau Gabriele Giesecke. "Die Stadt Essen ist hier ebenso in der Pflicht wie die örtliche Wirtschaft und sollte mit gutem Beispiel voran gehen."

Ein gutes Beispiel ist dringend nötig. Angesichts der Lehrstellenlücke ist die Ankündigung der IHK, 220 bis 250 neue Ausbildungsplätze im Kammerbezirk zu schaffen, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zum Kammerbezirk gehört nicht nur Essen, sondern auch die Städte Oberhausen und Mülheim. Eine Handhabe, die Unternehmen zur Nachbesserung ihres unzureichenden Angebotes zu bewegen, fehlt. Das ist die fatale Folge des Verzichtes der rot-grünen Bundesregierung auf die gesetzliche Regelung einer Ausbildungsumlage für alle Betriebe, die weniger als 7 % ausbilden. Das Nachsehen haben die Jugendlichen.

Auch um die Ausbildungsquote der Stadt ist es schlecht bestellt. Sie lag Ende 2003 bei 3,6 % und damit weit unterhalb der angepeilten 7 %. Nach Berechnungen der Verwaltung müßte sie 232 Ausbildungsplätze mehr anbieten, um die vom Bund angestrebte 7 %-Quote zu erfüllen. Eine Steigerung der zum 31.12.2003 350 Ausbildungsplätze in der Stadtverwaltung um 20 % bedeutet gerade 70 zusätzliche Ausbildungsplätze und wäre damit nicht mehr als ein erster Schritt.

Die PDS-Ratsgruppe will von der Verwaltung ein Konzept, wie mittelfristig die Ausbildungsquote auf 7 % erhöht werden kann. Zusätzlich soll die Stadtverwaltung darlegen, wie der Anteil von Auszubildenden mit Migrationshintergrund, der Anteil der Auszubildenden mit Behinderungen sowie die Frauenquote im gewerblich-technischen Bereich gesteigert werden können.

Anlage: Antrag der PDS-Ratsgruppe
Essen, 29. Juni 2004
Anhang
Antrag zur Ratssitzung am 14.7.2004
Hier: Ausbildungsplätze im "Konzern" Stadt Essen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die PDS-Ratsgruppe bittet Sie, folgenden Antrag auf die Ratstagesordnung zu nehmen:

  1. 1. Die Stadt Essen wird im Rahmen des Ausbildungspaktes der Bundesregierung die Einstellung von Auszubildenden des Jahrganges 2004 um 20 % steigern. Damit setzt die Stadt Essen ihre Anstrengungen fort, zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit beizutragen.
  2. 2. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, dem Rat einen Vorschlag zu unterbreiten, wie die Ausbildungsquote bei der Stadt Essen mittelfristig sowohl im Verwaltungs- wie im gewerblich-technischen Bereich auf 7 % angehoben werden kann. Dabei soll besonders dargestellt werden, wie der Anteil der Auszubildenden mit Migrationshintergrund, der Anteil der Auszubildenden mit Behinderungen sowie die Frauenquote vor allem im gewerblich-technischen Bereich zu steigern ist.
  3. 3. Die Stadtverwaltung wird gebeten regelmäßig im AVP über die verwaltungsmäßige und gewerblich-technische Ausbildung in der Stadtverwaltung aufgeschlüsselt nach Ämtern zu berichten (Anzahl, Ausbildungsberuf, männliche/weibliche Auszubildende, mit/ohne Migrationshintergrund, Übernahme).
  4. 4. Darüber hinaus wird die Stadt Essen auf ihre Beteiligungsgesellschaften einwirken, dass sie 2004 ebenfalls mindestens noch 20 % zusätzliche Auszubildende einstellen und mittelfristig eine Ausbildungsquote von 7 % sicherstellen.

Begründung: Für die Entwicklung junger Menschen ist die berufliche Erstausbildung als Einstieg in das Berufsleben von großer Bedeutung. Im "Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland" wird betont: "Deshalb muss jeder junge Mensch, der am Anfang des Berufslebens steht, eine Perspektive erhalten. Von der Ausbildung und Qualifizierung unserer Jugend hängt die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft und der Gesellschaft insgesamt ab." Der Verantwortung für die Ausbildung von mehr Jugendlichen im Rahmen des Ausbildungspaktes kann sich die Stadt Essen nicht entziehen.


 

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