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Pressemitteilung,6. Mai 2004

Planung des Krupp-Gürtels überprüfen

Erweist sich der Krupp-Boulevard als teure Fehlentscheidung?

Die PDS Offene Liste im Rat der Stadt Essen unterstützt den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen für eine Expertenanhörung zum Thema "Vermarktungschancen" der geplanten Hochhaus-Kette am Krupp-Boulevard. Die Anhörung muss stattfinden, bevor die bisherige Planung durch den Ankauf großer Flächen im Bereich des Krupp-Gürtels kostspielige Realität werden.

"Die ,Perlen-Kette' war aus unserer Sicht immer reines Wunschdenken, das auf falschen Metropol-Ansprüchen der Ratsmehrheit ruht," so PDS-Ratsfrau Gabriele Giesecke. "Die Aussage von Eckhard Brockhoff, der angesichts der immer schwierigeren Vermarktungsmöglichkeiten für Büroflächen in Essen die geplanten Bürohochhäuser als ,Sandkästen in der Wüste' bezeichnete, bestätigt diese Position von fachkundiger Seite. Es wäre unverantwortlich, darüber hinwegzugehen."

Wenn die Bürohochhäuser keinen Sinn machen, muss natürlich auch die Größenordnung des geplanten Krupp-Boulevards in Frage gestellt werden. Es ist offensichtlich, dass die derzeitige Planung nur Sinn macht, wenn es um die Erschließung umfangreicher Gewerbe- und Büroflächen geht, die von Thyssen-Krupp als Eigentümerin zukünftig auf den Immobilienmarkt "geworfen" werden sollen. Die als Argument für den Krupp-Boulevard angeführte Entlastung von Straßen im Bereich Frohnhausen und Altendorf ist fragwürdig und in jedem Fall nicht mehr als ein "Bonbon" für die Allgemeinheit, ebenso wie der Waldpark für das an Grünflächen arme Altendorf.

Gelingt die Vermarktung nicht, hat die Stadt Essen womöglich über Jahrzehnte eine neue Hauptverkehrsader, die nicht gebraucht wird. Deshalb sollte die gesamte Planung - über den Vorschlag der Grünen hinaus - überprüft werden. Die PDS-Gruppe hat immer einen viel höheren Anteil an Wohnbebauung gefordert, auch wenn die Flächen dann nicht so teuer verkauft werden können.

"Im übrigen haben wir kein Verständnis dafür, dass die Stadt Essen den Hut auf hat und selbst das Gelände für den Krupp-Boulevard von Thyssen-Krupp kaufen soll," so Gabriele Giesecke weiter. "Auch wenn ein Großteil der Kosten für Flächenankauf und Erschließung vom Land übernommen werden: Letzen Endes werden aus öffentlichen Kassen gewaltige Vorleistungen erbracht, um den Standort für Thyssen-Krupp und zukünftige, private Investoren ,mundgerecht' herzurichten."

Vor dem Hintergrund der Geschichte des Konzerns täte Thyssen-Krupp gut daran, wenigstens die für öffentliche Nutzung erforderlichen Flächen im Krupp-Gürtel kostenlos zur Verfügung zu stellen, auch den Waldpark. Hunderttausende Essener haben für den Krupp gearbeitet, mehrere Jahrzehnte hat Krupp die Nutzung seiner Brachflächen verhindert und die Entwicklung blockiert.


 

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