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Pressemitteilung, 12. Oktober 2003

Kann die EGZ nicht antworten oder will sie nicht?

Bericht zu Zollverein bleibt immer noch einfachste Antworten schuldig

In der kommenden Ratssitzung steht ein Bericht der Verwaltung zum Stand der Arbeiten zum Erhalt des Weltkulturerbes Zollverein auf der Tagesordnung. Er beruht auf den Aussagen der Entwicklungsgesellschaft Zollverein (EGZ). PDS-Ratsfrau Gabriele Giesecke erklärt zum vorliegenden Bericht:

Die PDS-Ratsgruppe hält den Bericht für mangelhaft. Obwohl der Rat bereits im Juni einen Sachstandsbericht angefordert und im Juli einstimmig konkrete Fragen in Richtung EGZ formuliert hat, bleiben auch zwei Monate später fast alle Fragen offen, die zur Bewältigung des Tagesgeschäfts der EGZ Grundvoraussetzung wären. Zudem ist das den Ratsparteien zur Verfügung gestellte Material überholt, veraltet und teilweise fehlerhaft. Entweder kann die Geschäftsführung der EGZ auf die Fragen der Politik nicht antworten, oder sie will es nicht. Man kann sich darüber streiten, was angesichts der Gesamtinvestition von 110 Mio. Euro schlimmer ist.

Initiativen wie z.B. die Projektgruppe INIT-Z (Identifikation – Identität Zollverein) um den Ideengeber Marcus Wiluda von der tma (transfer management academy), die seit nunmehr zwei Jahren Transparenz auf Zollverein fordern und ohne die eine Aufklärung des Rates zur Juni Ratssitzung 2003 niemals stattgefunden hätte, werden nicht nur nicht gehört, sonder vielmehr aktiv bekämpft.

Gravierend ist aus unserer Sicht vor allem, dass weiterhin die Verantwortlichkeiten nicht definiert sind und somit nicht aufgezeigt werden können. Ein vom Rat gefordertes Organigramm liegt bis heute nicht vor. Internationale Investoren benötigen Fakten, Planungssicherheit und ein professionelles Erscheinungsbild. Einen stets aktuellen Internetauftritt, eine vernünftige Beschilderung zum und auf dem Gelände sind hierfür Grundvoraussetzung. Nichts davon gibt es. Den Internetauftritt der EGZ gibt es zudem nur auf deutsch, die Broschüre für Investoren ist vier Seiten stark und reichlich bebildert. So kann man keine 200–300 Mio. Euro privates Kapital nach Zollverein holen.

Vor Ort auf Zollverein sind „einfachste“ Alltagsfragen sind bisher ungelöst: So gibt es weder ein einen einheitlichen Sicherheitsdienst noch eine zentrale Raumvermietung. Die Einbeziehung der Akteure aus den umliegenden Stadtteilen ist ebenfalls bisher nicht ausreichend gelungen.

Anstatt diese „Basics“ zu schaffen, werden immer neue „High-Flyer“-Ideen kreiert und so von den eigentlichen Problemen abgelenkt. Zollverein ist letztlich ein normales Projekt. Das heißt in der Konsequenz, es müssen normale Projektanforderungen definiert und abgearbeitet werden. Aber wo gab, bzw. gibt es diese Nachhaltigkeit auf Zollverein? Evaluation, Soll- / Ist-Abgleich und Projektcontrolling finden nicht statt. Man kann Projekte dieser Größenordnung nicht in der Luft jonglieren und darauf hoffen, dass sich 2005 / 2006 die Kreise schließen werden und Schwierigkeiten auf dem Weg als „normal“ abtun. Realität ist, dass die o.g. Gründe eben jene vorhandenen Schwierigkeiten als logische Konsequenz nach sich ziehen. Nicht zuletzt die Projektgruppe INIT-Z hat auf diese Konsequenzen schon Anfang 2002 hingewiesen.

Aus Sicht der PDS-Gruppe muss auf Zollverein schnellstmöglich Transparenz geschaffen werden. Die PDS wird deshalb in der kommenden Ratssitzung darauf drängen, dass die vom Oberbürgermeister eingerichtete interfraktionelle Beratungsrunde klare Terminvorgaben macht, bis wann welche Fakten auf Zollverein geschaffen sein müssen. In die Beratungen sollte der Vorschlag der INIT-Z zur Organisationsentwicklung einfließen. Leider scheint eine klare Regelung hierzu notwendig, denn allein über die Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Zollverein und der EGZ wird seit einem dreiviertel Jahr nur gesprochen, ohne das etwas passiert wäre. Zum Vergleich – die Fusion Daimler/Chrysler dauerte kein Jahr.


 

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