"Biker-Treff" Haus Scheppen nicht beseitigen

Verwaltungsvorschlag zur "Entflechtung" des Parkplatzes ausreichend

Die PDS-Gruppe im Rat hat sich erneut dagegen ausgesprochen, den Motorradtreff am Haus Scheppen faktisch zu beseitigen. Deshalb lehnt sie den Vorschlag der Bezirksvertretung IX ab, den Platz am See für Autos und Motorräder komplett zu sperren. "Wenn die Motorräder 300 oder 500 m entfernt abgestellt werden müssen, ist der Motorrad-Treff tot - das müßte auch der Bezirksvertretung klar sein," so PDS-Ratsfrau Gabriele Giesecke. "Statt den Platz für ,größere Gruppen Erholungssuchender' zu öffnen, wie die Bezirksvertretung vorgibt, wird eine Gruppe verdrängt. Wir meinen demgegenüber, dass in der sechstgrößten Stadt der Bundesrepublik auch Motorradfahrerinnen und -fahrer einen Treffpunkt haben müssen."

Der Parkplatz an Haus Scheppen ist seit Jahrzehnten der einzige Biker-Treff in Essen. Er zeichnet sich nach Angaben aller Szene-Kundiger durch Toleranz und vergleichsweise geringe Probleme aus. Sein Erhalt wäre auch ein Ausdruck der sozialen Vielfalt in der Großstadt, zumal die meisten Motorad-Fans nicht gerade zu den "Besserverdienenden" gehören. Auch der Senioren-Beirat als Interessenvertretung der älteren Einwohner/innen hat sich für den Erhalt des Treff-punktes ausgesprochen.

"Die Bezirksvertretung sollte solche Voten Ernst nehmen, und nicht auf ,kaltem Wege' da weitermachen, wo mehrere Anwohner gerichtlich gescheitert sind, als sie die Zufahrt zum Gelände sperren lassen wollten," so Wolfgang Freye, PDS-Vertreter im Ordnungsausschuss. "Wir werden uns auch im Ordnungsausschuss für den Erhalt des Motorradtreffs einsetzen." Die oberen Parkplätze an Haus Scheppen sind im übrigen für Motorräder nicht geeignet, da der Boden zu wenig befestigt ist. Eine geeignete Decke wäre jedoch viel zu teuer.

Für sinnvoll hält die PDS-Gruppe dagegen den Vorschlag der Verwaltung, die Parkfläche eindeutig in Parkplätze für Schwerbehinderte, für Autos und für Motorräder zu unterteilen. Die nötige Entflechtung es Verkehrs wäre dadurch gewährleistet, gleichzeitig würden die Parkmöglichkeiten beschränkt. Die Einrichtung einer Spielecke, wie sie einer der Kioskbesitzer mitfinanzieren will, könnte eine weitere Aufwertung des Platzes bringen.