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STADTROTINFO
NR. 11,März 2002
Stadtrotinfo
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UMTS – eine persönliche
Stellungnahme

In der laufenden Diskussion in politischen Gremien und interessierter Personengruppen ist eines besonders auffällig. Es herrscht eine große Verwirrung und Unkenntnis über die Art und die potenzielle Gefährlichkeit einer Strahlung, die uns künftig allgegenwärtig begleiten soll.

Bei der UMTS-Strahlung handelt es sich um eine niederfrequentgepulste Hochfrequenzstrahlung im Gigahertzbereich. Damit unterscheidet sie sich von „Handy-Strahlung“, Rundfunkwellen und Energiesparlampen. (Auch wenn Herr Marx, stimmberechtigtes Mitglied (CDU) im Ausschuss Gesundheit und Umwelt, behauptete, diese seien ein ähnliches Problem.) Zusätzlich zu der hohen Frequenz ändert sich Feldstärke und Richtung nicht nur mehrmals in der Sekunde, sondern das Feld wird auch zusätzlich ca. 217 mal „an- und abgeschaltet“ (gepulst)- Genau diese gepulste Hochfrequenzstrahlung steht im Verdacht, im Organismus Schäden anzurichten.

So existieren wissenschaftliche Hinweise darauf, dass es Resonanzwege gibt im Sinne von Koppelungsresonanzen der höherfrequenten Eiweiße zu den niederfrequenten Puls-Frequenzen ähnlich der physiologischen Triggerung, und zwar dosisunabhängig. Im Klartext: Es ist nicht ausgeschlossen, dass die UMTS-Strahlung Auswirkungen auf die Eiweiß-gebundene Informationsweitergabe im Organismus hat. Wenn sich dieser Forschungsansatz auch nur teilweise bestätigen sollte, wird für mich die diffuse Angst in der Bevölkerung vor dieser Art der Strahlung nur zu konkret. Die thermischen Auswirkungen der Hochfrequenzstrahlung sind kaum noch umstritten. Das ist der Grund, warum Grenzwerte existieren und selbst Mobilfunkfirmen (wie z.B. Nokia) vor gesundheitlichen Schäden warnen. Trotzdem werden die bekannten Gefahren (z.B. Untersuchung Dr. Andreas Stang, Uni Essen: Epidemiology, Bd. 12, Jan 2001) heruntergespielt.

Es ist richtig, z.Z. gibt es noch keinen eindeutigen Nachweis der Schädlichkeit, aber es gibt viele Hinweise. Bereits jetzt wird davon ausgegangen, dass 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung erhöht Elektro-sensibel sind, das sind 2,5 Millionen Menschen in Deutschland. Es dürfte auch äußerst schwierig werden, Studien zu erstellen, die allgemeinen wissenschaftlichen Kriterien genügen (z.B Reliabilität, Validität etc.) Vor allem ein monokausaler Zusammenhang ist bei den vielfältigen Umwelteinflüssen schwer nachweisbar. Aber selbst die Ergebnisse der groß angelegten Studien werden nicht abgewartet (frühestens 2003). Man stellt uns die Sendemasten vor die Nase. Die läppischen städtischen Beschlüsse sind auch nicht ansatzweise geeignet, die Bürger vor diesem geplanten Großversuch am Menschen zu schützen. Scheinbar ist nach Asbest, PCB und Atomkraft immer noch nichts dazugelernt worden. Nachdem der Staat die gigantische Summe von knapp 100 Milliarden für den Verkauf der UMTS-Lizenzen kassiert hat, lässt er die Bürger mit dem Problem allein, und es wird nur ein 1/6.000 der Summe für entsprechende Untersuchungen aufgewandt.

Einflussmöglichkeiten und gesetzliche Bestimmungen sind beschränkt. So existiert zwar ein Bundesimmissionsschutzgesetz mit Grenzwerten, dieses bezieht sich aber nur auf die thermischen Auswirkungen. Und die angegebenen Grenzwerte sind nach Meinung vieler Fachleute und auch des europäischen Auslandes zu hoch angesetzt. (Die Schweizer Vorsorgewerte liegen um den Faktor 100 (!) niedriger.) Auch die Baugesetze reichen nicht aus. So braucht man für die Errichtung eines Sendemastes incl. des dazugehörigen Technikcontainers keine Baugenehmigung. Es ist keine entscheidende Änderung der Bestimmungen in Sicht. Das mag einerseits an den bereits erzielten knapp 100 Milliarden und andererseits an den jährlich einzunehmenden 6.130 Euro pro Sendemast liegen, obwohl inzwischen auch das Bundesamt für Strahlenschutz der Meinung ist, „man muss mit der Problematik jetzt anders umgehen“.

Wir brauchen einen Zusammenschluss aller interessierten Bürger und Institutionen und das schnell. Die Vorbereitungen zum Start von UMTS sind in vollem Gange. Wir sollten dabei keine Labor-Ratten, keine Versuchskaninchen ein.

Kontaktadresse: Margot Hellwig
(sachkundige Einwohnerin im Ausschuss Gesundheit und Umwelt)
Bullmannaue 17 – 45327 Essen;
Tel.: 0201/306456


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Letzte Änderung: 07.04.2002 - os
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