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STADTROTINFO
NR. 10,September 2001
Stadtrotinfo
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"Globalisierungsfalle" in Genua

Pressekonferenz zum Polizeiterror beim Weltwirtschaftsgipfel

Im Juli tagte der G-8-Gipfel in Genua. Viele Globalisierungsgegner protestierten in Genua gegen die Ziele dieses Gipfels. Auch zehn junge Menschen aus Deutschland, die zum Teil in Italien Urlaub machen wollten, nutzten diese Möglichkeit, ihren Unmut kundzutun. Sie wurden verhaftet und als Teilnehmer einer "kriminellen Vereinigung" mit Haftstrafen von bis zu 15 Jahren bedroht. Vier von ihnen, die jetzt freigelassen wurden - Alexandra, Karsten, Sven und Hendrik - sowie die Mutter des zur Zeit noch in Hausarrest befindlichen 18 jährigen Schülers Björn gaben am 6.9.2001 in der Zeche Carl eine Pressekonferenz.

Bei dem was ich dort hörte, wie die jungen Leute im Knast von den Wärtern, die in keinster Weise mit ihrer faschistischen Gesinnung hinter den Berg hielten (sie zwangen z.B. die jungen Leute mit dem faschistischen Gruß zu grüßen), traktiert wurden sträubten sich mir die Haare - Schläge und psychologischer Druck. Keinem der 10 wurde eine konkrete Tat vorgeworfen. Nur mit Indizien versuchte die italienische Justiz, ein Urteil herbeizuführen. Die schwarze Kleidung der Jugendlichen mußte herhalten, im Wohnwagen gefundene Küchenmesser waren die angeblichen Waffen und so ging es weiter. Ihnen wurden keine richtig ausgebildeten Dolmetscher bei der Haftprüfungsverhandlung zugeordnet.

Eigentlich ist alles sehr offen erkennbar - man wollte für die Vorkommnisse in Genua angeblich Schuldige vorzeigen, um damit von den Gewalttaten der Polizei, die zum Tode eines Demonstranten führten, abzulenken.

Die vier erklärten, dass besonders der öffentliche Protest vieler Menschen zu ihrer Freilassung maßgeblich beigetragen hat. Leider sind aber immer noch einige Leute inhaftiert und Björn sitzt in Italien im Hausarrest. Es kommt jetzt darauf an mit politischen und juristischen Mitteln und mit öffentlichen Protesten, was die Anwältin Frau Vogel bestätigte, dafür Druck zu machen, dass alle Inhaftierten freigelassen werden.

Die Bundesregierung scheute sich vor einer Kritik an Italien im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Genua, im Gegensatz z.B. zu Frankreich. Holen wir diese Kritik und den Protest nach, im Interesse der zur Zeit noch Inhaftierten!

H.-J. Schwartz

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Letzte Änderung: 07.04.2002 - os
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