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STADTROTINFO
NR. 10,September 2001
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NATO bleibt länger in Mazedonien

... und das war auch kaum anders zu erwarten

Das mazedonische Parlament stimmte der Verlängerung des NATO-"Mandats" erst nach längeren Debatten zu. Als es dann am letzten Montag zu den schwersten Gefechten seit Einzug der NATO in Mazedonien kam, stellte eben diese NATO fest, dass die Verantwortung hierfür bei den Regierungstruppen und keineswegs bei der UCK zu suchen sei. Hier wird ein weiteres Mal klar, welche Rolle die NATO auf dem Balkan spielt.

Ein "wesentliche Ernte" sollte eingefahren werden und einige Zeitungen brachten tatsächlich Bilder von fein säuberlich aufgereihten Kalaschnikows, zwischen jedem Gewehr bis zu einem halben Meter Platz, damit es überhaupt nach etwas aussah, und daneben Soldaten der NATO beim Patronenzählen. Lange hielten die Medien dies jedoch nicht durch, denn nach den Gefechtszenen der vorangegangenen Monate war es absolut undenkbar, dass die Waffen, die bei dieser "wesentlichen Ernte" eingefahren wurden, dabei zum Einsatz gekommen waren. Um den Militärmüll einzusammeln, hätte es keines NATO-Einsatzes bedurft. Die UCK-Rebellen hätten die Waffen dem nächsten NATO-Posten im Kosovo freundlich überreichen können. Vielleicht hätten auch ein UN-Kontingent oder OSZE-Beobachter für diese Aufgabe gereicht.

Doch von OSZE-Beobachtern halten weder die NATO noch die UCK viel. Mit denen hatten beide schon im Kosovo ihr gerüttelt Maß an Schwierigkeiten. Erst wurde dafür gesorgt, dass die vereinbarte Zahl an Beobachtern nie ausgeschöpft wurde und als sie dann aus dem Kosovo verschwunden waren, konnte die Kampagne so richtig beginnen. Un"beobachtet" konnten dann unumkehrbare Fakten geschaffen und das Ende der Republik Jugoslawien eingeläutet werden.

Gleichzeitig damit war die jetzige Situation in Mazedonien überhaupt erst möglich. Die NATO ist ein Militärbündnis und vertritt auf dem Balkan so offensichtlich eigene Interessen, dass die Begründungen des Außenministers Fischer immer deutlicher zu purem Zynismus verkommen. Es geht zur Zeit in Mazedonien darum, die territorialen Gebietsgewinne der UCK abzusichern und die Militärpräsenz der NATO auf dem Balkan auszubauen. Gerade mit Hilfe der UCK als Unruhefaktor soll sie solange wie eben möglich aufrecht erhalten werden. Denn die militärische Präsenz sichert auch die wirtschaftlichen Interessen der NATO-Länder auf dem Balkan. Und damit bekommt die Einsatzbezeichnung "wesentliche Ernte" auch wieder einen Sinn. Wie wichtig das deutliche "Nein" der PDS sowohl im Kosovo wie auch in Mazedonien war und ist wird immer klarer. Militäreinsätze sichern keinen Frieden! Dies gilt für den Balkan und es gilt auch angesichts der massiven Drohungen der USA.

Heinrich Hellwig

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Letzte Änderung: 07.04.2002 - os
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