Ratsgruppe Essen


 

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STADTROTINFO
NR. 7, APRIL 2001
Stadtrotinfo
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BÜRGERENTSCHEIDen

Am 20. Mai 2001 wird's Ernst für den Erhalt der Bäder- und Sportstätten

Der Bürgerentscheid entwickelt Eigendynamik. In allen neuen Bezirken haben sich inzwischen Initiativen für den Erhalt von Kuhlhoffbad und Nöggerathbad gebildet. Infostände und andere Aktionen laufen bereits. Nach Ostern wird es richtig losgehen - zum Endspurt bis zum 20. Mai 2001, dem Tag der Entscheidung. Am 28.2.2001 lehnte der Rat der Stadt Essen es mit der Mehrheit von CDU, FDP und REP ab, dem Bürgerbegehren beizutreten. Für das Bürgerbegehren sprachen Jürgen Beese von der Interessengemeinschaft Kuhlhoffbad, Norbert Jedrau als Vorsitzender von TuS Helene (Turnhalle an der Twentmannstraße) und Udo Karnath. Um Argumente zu sammeln, im folgenden Auszüge aus den ersten beiden Reden. (red.)

Der Norden braucht ein Jugend- und Familienbad

Die Herausbildung dieses Freizeitbereichs hat zu einer erheblichen Attraktivitätssteigerung des Essener Nordens geführt. In seinem Umfeld entstanden viele neue Wohnsiedlungen. Er trug bei zur Steigerung des Wohnwert im Essener Norden. Er war und ist elementarer Bestandteil des positiven Strukturwandels im Essener Norden.

In der nunmehr fast eineinhalb Jahrzehnte währenden Diskussion um die Erhaltung des Bades wurde viele kreative Ideen und Lösungen geboren, die aus unterschiedlichen Gründen mal verworfen, mal hinten an gestellt wurden. 1997 gelang es dann durch den runden Tisch Kuhlhoffbad mit allen am Ort vertretenen Parteien den Konsens zu finden, das Bad als den wesentlichen Kernbereich des Freizeitbereichs Kuhlhoffstraße zu erhalten und durch Steigerung der Attraktivität und eine Ausdehnung der Nutzungsmöglichkeiten und -zeiten ein finanziell tragfähiges Konzept zum dauerhaften Betrieb und zur weiteren vorwärtsweisenden Entwicklung zu finden ...

Somit war es die IG, die im Sommer ein neues Sanierungskonzept vorgestellte, was nach Prüfung durch die SBE und Sachverständige ein Investitionsvolumen von 2,5 Mio. im Kern vorsah, also exakt der Betrag, den die CDU Ratsvertreter vorab als finanzierbar in den Raum gestellt hatten. Das Konzept reduziert vor allem schon den jährlichen Zuschussbedarf allein im ersten Jahr auf nahezu ein Drittel der heutigen Kosten. Eine Situation, von der sie bei allen anderen Bädern nur träumen können. Doch plötzlich ist auch Ihre 2,5 Mio. Zusage vergessen, Totalamnesie grassiert!

Dabei ist dies nicht nachvollziehbar. Die Schließungsdiskussion um das Kuhlhoffbad wird geführt vor dem Hintergrund einer Haushaltssanierung. Sanierung aber meine Damen und Herren heißt Gesundung und nicht Amputation, wie sie es hier und auch in anderen Bereichen betreiben. Ein einmal amputiertes Bein lässt sich nicht mehr gesunden, es bleibt nur ein sich stetig entzündender Stumpf. Und so wird es auch in diesem Falle sein..

Jürgen Beese

Eine Turnhalle für den Breitensport und ein Bad für den "Stadtteil mit Erneuerungsbedarf"!

Die - zur Zeit renovierungsbedürftige - Turnhalle an der Twentmannstraße fällt schon aufgrund ihrer architektonischen Gestaltung ins Auge. Mir ist weder in Essen noch im Ruhrgebiet eine andere Sport- und Versammlungsstätte gleicher Art bekannt. Das Gebäude der Zeche Helene und die dazugehörige Turnhalle stehen für mich heute symbolisch für die große Zeit des Ruhrgebietes und die große Zeit des Breitensports im Ruhrgebiet.

Von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der Halle ist ihre herausgehobene Bedeutung für den wohnortnahen Breitensport. Im fußläufigen Umfeld der Turnhalle wohnen mehr als 7000 Bürgerinnen und Bürger. In der Sportstätte führen der Tus Helene und der TV Stoppenberg mit verschiedenen Abteilungen an sieben Tagen in der Woche ihren Sportbetrieb durch. Etwa 450 Sportlerinnen und Sportler - u. a in Gruppen wie - Mutter- und Kindturnen, Seniorinnen- / Seniorengymnastik, Hausfrauenturnen; Kinderturnen, Leichtathletik, Tischtennis und Tanzen - nutzen die Turnhalle, um aktiv Sport zu treiben oder Meisterschaftsspiele auszutragen. Außerdem wird die Turnhalle durch den nahegelegenen Kindergarten der Gemeinde St. Anno mit insgesamt ca. 40-50 Kindern zur Ausübung von Bewegungsspielen genutzt.

Der größte Anteil der Sportler befindet sich entweder im jugendlichen Alter von 3 bis 18 Jahren oder in der Altersgruppe 50 Jahre und älter. Die Breitensportler, die standortnah wohnen und überwiegend in ihrer Beweglichkeit auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, können nicht an eine andere Sportstätte verwiesen werden. In unmittelbarer Nähe gibt es keine freie Sportstätte - eine "Umsiedlung" in eine weiter entfernt liegende Sportstätte ist schon aufgrund der eingeschränkten Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr nicht möglich. ...

Ich finde auch keine Gründe, die die Schließung des Nöggerathbades rechtfertigen. Die bisher herangezogenen - ich würde fast sagen "vorgeschobenen" Gründe - sind weder plausibel noch nachvollziehbar. Die Schließung des Nöggerathbades ist aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht geboten. Das Schwimmbad ist vollständig intakt und funktionsfähig. Bei ordentlicher Bewirtschaftung kann es seine Funktion für den Stadtteil Altendorf und auch die umliegenden Stadtteile ohne weitere Investitionen voll erfüllen.

Die Umweltsituation in Altendorf wird von der verdichteten Bebauung und den geringen Freiraumanteilen, der Verkehrsbelastung an der Altendorfer Str. (B231) sowie der zentralen Lage des Stadtteils im Stadtgebiet bestimmt. Im öffentlichen Raum gibt es große Defizite in der Aufenthaltsqualität - z.T. durch mangelhafte Gestaltung und fehlende Durchgrünung. Vandalismus, Schmutz im öffentlichen Raum, aber vor allem fehlende Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche belasten das Klima in Altendorf. All dies können sie im Handlungskonzept für Altendorf, das im Verlauf des Jahres 1998 in den Gremien der Stadt Essen beschlossen wurde, nachlesen. Besonders positiv erwähnt wird im Handlungskonzept ein Freibad, das in den Grünanlagen an den Rändern Altendorfs angesiedelt ist ...

Norbert Jedrau
Termine wie der große Motorradcorso quer durch Essen am 5.5.2001 auf der sehr informativen Internet-Seite: www.essen-buergerentscheid.de

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Letzte Änderung: 07.04.2002 - os
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