Lärm, Dreck und PCB bei Fa. Richter

Umstritten ist sie seit vielen Jahren: Die Firma Richter mit ihrem Schredder in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Kray-Nord. Lärm und hohe Schadstoffbelastung erregten nicht nur die Gemüter der Anwohner, sondern beschäftigten auch das Landesumweltamt NRW und das Staatliche Amt für Umweltschutz. Seit 1996 exponiert z.B. das Landesumweltamt Grünkohlproben in den Kleingartenanlagen Joachim Bonifacius, Kray e.V. und der KGA Dutzendriege, alle im Umfeld der Firma Richter gelegen. Zwar sind die Werte von Blei, Kupfer und PCB im Laufe der Jahre gesunken, doch die Anbauempfehlung, in der KGA Bonifacius Joachim auf den Anbau von Grünkohl zu verzichten, wird vorsorglich weiter aufrecht erhalten. Durch eine Wiederholung der Grünkohlexposition soll noch einmal überprüft werden, ob sich die gefundenen Werte bestätigen.

Ernst genug könnte man meinen und erwarten, daß nun endlich etwas passiert. Doch die Geschäftsführung der Firma Richter scheint es zu verstehen, jeder Auflage geschickt zu entgehen. Aufgeschlossen und kooperativ präsentiert sie sich den Aufsichtsbehörden und verspricht Abhilfe - dann geschieht monatelang wieder nichts. Große Teile des Bodens, auf dem Schrott gelagert wird, sind immer noch nicht versiegelt, obwohl dies nachdrücklich vom Amt für Umweltschutz gefordert wird.

Die betroffene Krayer Bevölkerung hat die Nase im wahren Sinne des Wortes voll. In einem Brief an NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn fordert die SPD-Fraktion der zuständigen Bezirksvertretung in scharfer Form Abhilfe. Mit Hinweis auf Arbeitsplätze kann man hier nicht argumentieren, hat doch gerade der Fall der Firma Kleinholz gezeigt, daß zögerliches Verhalten keinen Arbeitsplatz gesichert hat und Stadt und Land nun auszuhandeln haben, wer die Kosten für die Sanierung der Anlage und des Bodens übernimmt.