Ratsgruppe Essen


 

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STADTROTINFO
NR. 4, NOVEMBER 2000
Stadtrotinfo
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Rettet das Hexbachtal!

Buchstäblich im letzten Moment wurden Pläne der Essener Stadtwerke bekannt, im Hexbachtal im Städtedreieck Essen-Mülheim-Oberhausen umfangreiche Baumaßnahmen zur "Sanierung" eines Abwasserkanals durchzuführen. Die Baumaßnahmen hätten die Zerstörung dieses Stückchens Natur zur Folge gehabt. Am 31. August gründeten deshalb empörte Anwohner aus den drei Städten die Bürgerinitiative "Rettet das Hexbachtal".

Die Forderungen der Bürgerinitiative: Sofortiger Stopp der Baumaßnahmen; Erhebung aktueller Gutachten zur Notwendigkeit der Baumaßnahmen; Berücksichtigung von Natur- und Klimaschutz; neues Planungsverfahren nur unter voller Bürgerbeteiligung; Förderung von Entsiegelungs- und Versickerungsmaßnahmen, um die Baumaßnahmen überflüssig zu machen; Naturschutz für den Kernbereich des Hexbachtals; Stopp der Randbebauung.

Ein erster Erfolg ist schon zu vermelden, denn es werden jetzt tatsächlich neue Gutachten erhoben. Die gewonnene Zeit will die Bürgerinitiative nutzen, weitere Unterschriften für den Erhalt des Hexbachtals zu sammeln und so den öffentlichen Druck auf die Stadtverwaltung zu erhöhen. Das Hexbachtal ist eine idyllische Bachaue im Städtedreieck Essen-Mülheim-Oberhausen, die nicht nur den Anwohnern Gelegenheit zur Naherholung bietet, die in diesen Stadteilen sonst nicht üppig vorhanden ist. Es spielt auch als Bestandteil des "Regionalen Grünzugs B" eine wichtige Rolle für die Frischluftversorgung der Region. Außerdem beherbergt es einige geschützte Pflanzen- und Tierarten. Durch das Hexbachtal verläuft ein Abwasserkanal, der laut Aussage der Stadtwerke Essen "sanierungsbedürftig" ist. Nach zehn Jahren im Geheimen legten sie einen Plan vor, der in Wirklichkeit eine Kapazitätsvergrößerung inclusive zweier großer Auffangbecken darstellt. Es geht also darum, unter dem Deckmäntelchen "Sanierung" Tatsachen zu schaffen, die die Ausweisung zusätzlichen Baulandes am Rande des Hexbachtales ermöglichen. Einige Bauspekulanten hörten schon die Kasse klingeln. Wieder einmal sollen die Profite der Baulöwen Vorrang vor den Interressen der Anwohner und dem Umweltschutz haben. Bürgerbeteiligung und Demokratie in der Verwaltung spielen keine Rolle.

Von den Initiativlern fühlt sich aber so mancher daran erinnert, wie vor dreißig Jahren das Hexbachtal schon einmal gerettet wurde. Damals verhinderten die Anwohner den Bau der A 31, die durch das Hexbachtal führen sollte.

Eberhard Harbrink

(Link: www.hexbachtal.de)

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Letzte Änderung: 07.04.2002 - os
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