[PDS] Kontaktadressen ...   E-Mail Büro
E-Mail an Webmaster

Ratsgruppe Essen

PDS-Kreisverband Essen: www.pds-essen.de
 
 

16. Februar 2001
Politische Entscheidungen nötig: Hilfe für Drogenkranke und Strich ausweiten, nicht einschränken
Übersicht
PDS Offene Liste im Rat und in den Bezirksvertretungen

Pressemitteilung

Politische Entscheidungen nötig

Hilfe für Drogenkranke und Strich ausweiten, nicht einschränken

Die PDS Gruppe im Rat hat Verständnis für die Forderung des Essener Polizeipräsidenten, Herbert Schenkelberg, nach Entscheidungen der politisch Verantwortlichen über Orte, an denen die zur Zeit am Hauptbahnhof versammelte Drogenszene geduldet werden soll. Wer eine Verbesserung der Situation am Hauptbahnhof will, muß sagen, wo die Szene toleriert wird - der alleinige Ruf nach Vertreibung und Repression ist weltfremd.

Eine Einschränkung der Hilfsangebote in Bahnhofsnähe hält die PDS jedoch für völlig kontraproduktiv, solange nicht auch hier Ersatz geschaffen wird. Dezentrale Anlaufstellen für Drogenkranke, wie es sie in anderen Städten gibt, würden eine völlige Umwälzung des bisherigen Konzeptes der Drogenhilfe in Essen bedeuten, die nicht von heute auf morgen möglich ist.

"Das Krisencafé, Café Schließfach, der zukünftige Druckraum, die Bahnhofsmission und nicht zuletzt das Arztmobil, das an vier Wochentagen am Hauptbahnhof steht, sind für uns unverzichtbar," so PDS-Ratsfrau Gabriele Giesecke. "Eine Einschränkung der Hilfsangebote ohne Ersatz, um den Hauptbahnhof ,unattraktiver' zu machen, führt höchstens zu noch mehr Drogentoten. Und die Anzahl der offiziell registrierten Drogentoten ist in Essen im letzten Jahr ohnehin schon um mehr als die Hälfte auf 28 gestiegen."

Auch in punkto Drogenstrich ist eine Entscheidung über einen möglichen Standort nötig. Ohne einen Ersatzort ist die u.a. von einigen an der Münchener Straße angesiedelten Unternehmen und der Interessengemeinschaft Schederhofviertel angeheizte Diskussion um eine erneute Vertreibung reine Spiegelfechterei. Sie verhindert nur die Einrichtung von Hilfsangeboten, sanitären Einrichtungen usw. an der Münchener Straße, die ihrerseits zur Entspannung der gespannten Situation im Viertel beitragen könnten.

Nach Ansicht der PDS ist eher eine Einschränkung des Sperrbezirks zu prüfen, als eine Ausweitung. Dies wäre bei einer Rückverlagerung des Drogenstrichs in die Innenstadt ebenso notwendig, wie bei einer Verlagerung in die Hachestraße in Höhe des alten Güterbahnhofes, die wiederholt im Gespräch war. Dieser Bereich, an dem es kaum Wohnbebauung gibt, gehört ebenfalls zum Sperrbezirk in der Innenstadt.

Mit freundlichen Grüßen
Partei des Demokratischen Sozialismus, Gruppe im Rat der Stadt Essen

Letzte Änderung: 05.10.2001 - nn
Ansprechpartner