Ratsgruppe Essen

31. Januar 2001 Zuerst die schlimmsten Flüchtlingsheime leerziehen!  Menschenwürdige Unterbringung für Flüchtlinge erreichen

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Essen, 31. Januar 2001

Zuerst die schlimmsten Flüchtlingsheime leerziehen!

Menschenwürdige Unterbringung für Flüchtlinge erreichen

Die PDS-Gruppe im Rat begrüßt die Absicht der Verwaltung, in den nächsten vier Jahren etliche Flüchtlingsheime in Essen aufzugeben und die Flüchtlinge weitmöglichst in Wohnungen unterzubringen. Auch wenn die derzeitige Diskussion dazu vor allem unter wirtschaftlichen Bedingungen Gesichtspunkten zustande kam, ist es eine alte Forderung, Asylbewerber/innen nicht in Heimen zusammenzupferchen.

Kein Verständnis hat die PDS-Gruppe im Rat allerdings dafür, dass die Verwaltung ausgerechnet eine Massenunterkunft wie Overhammshof (früheres Kutel-Gelände) aufrechterhalten und bei Bedarf womöglich ausbauen will. "Die Flüchtlinge sind dort fernab anderer Häuser schutzlos in Blechcontainern zusammengepfercht," so PDS-Ratsfrau Gabriele Giesecke. "Im Winter wird es lausig kalt, im Sommer extrem warm. Die große Anzahl von bis zu 300 Flüchtlingen, die am Overhammshof untergebracht werden können, kann schnell zu Konflikten in der Unterkunft führen."

Aus diesem Grund wird die PDS in der morgigen Sitzung des Sozialausschusses beantragen, diese Unterkunft als erste aufzulösen. Statt sich von solchen humanen Gesichtspunkten leiten zu lassen, ist die Verwaltung bei ihrem Vorschlag zur Auflösung von zunächst vier Unterkünften anscheinend von den Möglichkeiten zur Vermarktung des Geländes und der Heftigkeit von Protesten der Anwohner/innen ausgegangen. Protest gibt es seit Jahren z.B. am Schnitterweg, von der CDU oft gerne aufgegriffen.

Gleichzeitig fordert die PDS ausreichende Hilfen für die Wohnungssuche von Flüchtlingen und die Aufrechterhaltung der Flüchtlingsbetreunung, auch bei dezentraler Unterbringung. Auch Pro Asyl/Flüchtlingsrat hat darauf hingewiesen, dass hier Maßnahmen erforderlich sind, nicht zuletzt um zu verhindern, dass Flüchtlinge Freiwild für raffgierige Vermieter werden und sie bei Anliegen gegenüber Ämtern usw. zu unterstützen.